Ist künstliche Intelligenz für mein Unternehmen relevant?

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Lukas Gruler

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12. Mai 2023

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Wir alle werden seit ein paar Monaten täglich mit dem Thema „Künstliche Intelligenz“ (KI) oder „Artificial Intelligence“ (AI) konfrontiert. Wir entsperren morgens unser Smartphone oder Laptop und öffnen die News-App unseres Vertrauens (oder die altbewährte Zeitung); mindestens eine Seite wird einer KI gewidmet sein. Dabei ist die Frage bei Ihnen vielleicht auch schon aufgekommen: Ist künstliche Intelligenz für mein Unternehmen und die Zukunft meiner Arbeit überhaupt relevant? Ich berichte in diesem Artikel über die Thematik aus meiner Sicht als selbstständiger Webentwickler.

Symbolbild für künstliche Intelligenz mit einem Roboterarm

Künstliche Intelligenz – DIE Zukunft?

Die Entwicklung hat die letzten Jahre einen großen Sprung nach vorn gemacht und KIs sind seit November 2022 überall in den Medien verbreitet. Täglich sprießen hunderte neue KI-Tools aus dem Boden. Doch KI ist alles andere als Zukunftsmusik – Es existieren bereits einige Tools, die fortgeschrittene KI-Modelle nutzen und damit Nutzer:innen neuartige Ergebnisse liefern. Diese Tools können dabei menschenähnliches Verhalten imitieren, indem sie Aufgaben wie Spracherkennung, Bilderkennung, Entscheidungsfindung, Problemlösung sowie auch Ideen-Generierung erledigen. Es besteht die Gefahr, dass menschliche Besonderheiten wie Kreativität oder Einfallsreichtum nicht mehr von besonderem Nutzen sein können, da KIs diese Eigenschaften in ähnlicher oder besserer Form implementieren könnten. Ob KIs damit „DIE“ Zukunft sind, steht in den Sternen. Gewiss ist aber, dass wir KIs zu unserem Vorteil nutzen können.

 

Wie KIs die Arbeit in Zukunft beeinflussen

Genannte KI-gestützte Tools existieren für eine Vielzahl für Tätigkeiten und damit auch Branchen. Gerade in meinem Bereich, der Entwicklung und Programmierung, gibt es beispielsweise bereits Entwicklerwerkzeuge, die durch KI unterstützt werden. Dabei erlernt die KI ein komplettes Projekt anhand des Codes und kann dann hilfreiche Tipps und Programmcode liefern und intelligent einfügen. Der aktuelle Entwicklungsstand solcher Tools verspricht viel, die Effektivität und Effizienz der Arbeit kann dabei bisher mMn. noch nicht stark verbessert werden. Zu oft unterlaufen den KIs noch Fehler oder unverständliche Ergebnisse, was wiederum bei der Korrektur zusätzlichen Zeitaufwand erfordert. Gerade repetitive Aufgaben können aber bereits durch KIs zeitsparend erledigt werden.

Die Zukunft der Arbeit ist nun abhängig von der Weiterentwicklung dieser Tools. Ich warte gespannt auf eine Open-Source Lösung, die lokal auf einem Rechner ohne externe Internetverbindungen (zu Servern in Deutschland oder andere Länder) genutzt werden kann. Dann werde ich solche Tools, sofern sie wirklich gute Ergebnisse liefern, auch einsetzen. Mein Arbeitsalltag wird sich insofern verändern, dass ich als Selbstständiger weniger Zeit mit dem Programmieren selbst verbringen muss (obwohl es mir natürlich viel Spaß macht!) und dadurch für andere Dinge wie Projektplanung und Konzeption mehr Zeit verfügbar habe – oder ganze Projekte in kürzerer Zeit (time-to-market) abgeschlossen werden können. Ähnlich wird es auch in anderen Branchen aussehen, denn branchenunspezifische Tools wie beispielsweise zur Dokumentenverwaltung oder -erstellung könnten mit KI-Unterstützung eine effizientere Bearbeitung ermöglichen. Auch die Buchführung und andere bürokratische Prozesse werden in Zukunft so vereinfacht werden, indem die KI z.B. auf Fehler hinweisen und die Problemlösung vorschlagen kann.

Symbolbild für eine Schreibmaschine, die

KI – Segen oder Fluch?

Tools mit KI-Unterstützung müssen auch kritisch betrachtet werden. Ein Grund gegen den Einsatz solcher Tools ist bislang noch, dass diese Technologien recht neu sind und sich erst noch zeigen muss, wie gut diese einen bei der Arbeit unterstützen können. Entstehende Kosten durch die Nutzung solcher Tools müssen immer gegengerechnet werden – zu hohe Preise machen eine Nutzung unattraktiv. Des Weiteren existiert die Thematik, dass KIs Code aus erlernten Quellen ohne „Erlaubnis“ wiederverwenden können, wenn auch in abgewandelter Form. Die Frage steht dabei in Raum, wie solch eine Wiederverwendung urheberrechtlich zu betrachten ist. Ebenso stellt sich die Frage, was die hinter dem Tool liegende KI mit den erhaltenen Informationen anfängt, sei es durch den manuellen Input in eine Kommandozeile oder das Beobachten eines gesamten Projektcodes durch die KI. Wird der ganze Input für die KI in Zukunft weiterverwendet, also lernt die KI daraus? Wenn man eine Funktion programmiert, die ein bisher unlösbares Problem löst, kennt die KI dann die Problemlösung und gibt sie sie jedem anderen weiter, der danach fragt? Was, wenn sensible Informationen verwendet werden? Zusammengefasst stellt die Vertraulichkeit ein Problem dar. Genannte Fragestellungen sollen zum Nachdenken und kritischen Hinterfragen der Nutzung der Tools in Zukunft anregen.

 

Veränderung von Berufsbildern durch KI

In nahezu allen Branchen sollte man sich mit der Thematik KI auseinandersetzen, da solche Tools in Zukunft wahrscheinlich unumgänglich sein werden. Beispielsweise Programmierer:innen, die solche Tools nicht einsetzen werden, werden nicht ähnlich kosteneffizient arbeiten können. Dadurch ist eine Anpassung des Berufsbilds und Alltages zwingend notwendig, sofern man konkurrenzfähig bleiben will. Das benötigte Wissen für die Ausübung von Berufen wird aber erst ein Mal nicht weniger werden, da generierte KI-Antworten von Nutzer:innen auf Korrektheit überprüft und in einen größeren Kontext eingeordnet werden müssen. Ebenso müssen der KI die richtigen Eingaben bzw. Kommandos vorgegeben werden, wodurch der Skill des „Prompt Engineering“ immer mehr an Bedeutung gewinnen wird und erlernt werden muss. Dieser Skill wird in eine Vielzahl an Berufen Einzug finden. Es werden aber keine bisher benötigten Fähigkeiten weniger wichtig werden, eventuell erst, wenn KIs beispielsweise vollkommene ganzheitliche Software entwickeln können, die bei der Entwicklung keinen oder sehr wenigen User-Input erfordern.

 

Wir müssen nun akzeptieren: Wir werden KIs nicht mehr los. Und daher sollten wir unser unternehmerisches Handeln frühzeitig daran anpassen und daraus resultierende Chancen und Potenziale nutzen. KIs müssen nicht als Feind, sondern als hilfreiche Unterstützer gesehen werden.

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